1994 – Kein Recht auf Liebe

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 Unter dem Oberbegriff „Kein Recht auf Liebe“ präsentierten wir drei verschiedene Stücke:

„Die Frau auf dem Balkon“, die monologartig dem Publikum ihr Leben schildert. In ihrer Ehe wird sie Opfer von Vergewaltigung und Freiheitsberaubung, ihr Mann schlägt sie, der Schwager stellt ihr nach – aber sie begreift sich nicht als Opfer und merkt lange Zeit nicht, dass sie im Zusammenleben mit ihrem Mann nicht die Liebe erfährt, die sie braucht, die jeder braucht.

„Der Koffer“ – Lebenswege treffen sich, laufen zusammen und gehen auseinander, wie die Gleise auf einem Bahnhof. Hier haben sich Lisa und Stephan gefunden, zwei junge Leute, die glücklich miteinander sind, die große Pläne haben für ein gemeinsames Leben mit einem Recht auf Liebe in einer neuen Welt – Australien.  Aber aus Mangel an Vertrauen kommt alles ganz anders …

„… so was war eben nie ein Thema für uns“ – wünschen Sie sich nicht auch einen Sohn wie Kai? Gewissenhaft, fleißig,  mit den besten Schulnoten? Kurzum: vorbildlich, problemlos. Dorothea hat Glück – Kai ist ihr Sohn. Die Eltern sind sehr stolz auf ihn, bis zu jener Nacht, in der der junge Mann, ganz gegen seine Gewohnheit, betrunken nach Hause kommt und bekennt: Ich bin schwul.

Kai schläft seinen Rausch aus, doch alles wird anders werden. Kai muß, wie so viele vor und nach ihm erfahren, daß nicht sein kann, was nicht sein darf. Seine Eltern glauben ihm alles, seinen Fleiß, seine Gewissenhaftigkeit – nicht aber sein Schwulsein. Für Kai soll dieses Thema zum Drama seines Lebens werden. Erst als sein Arbeitgeber ihm kündigt, begreift Dorothea und reagiert: „Ich konnte mein eigenes Kind nicht mehr in den Arm nehmen.“

Von den drei Stücken wurde das letzte zwischen 1994 und 2000 immer wieder an verschiedenen Orten aufgeführt. Ein Stück über die Unfähigkeit von Eltern und Kindern aufeinander einzugehen, zu spüren, was mit dem anderen nicht stimmt und Konflikte anzugehen, statt sie totzuschweigen. Kai sieht keinen anderen Ausweg als sich das Leben zu nehmen.

Personen

Darsteller

Dorothea (Mutter) Angelika Lütje
Regie Marcus Preis
Regieassistenz Gabi Franz
Technik Christoph Pickel, Maurizio Pinzauto, Horst Meister
Souffleuse Elisabeth Michels
Kostüme und Maske Die Mayenspieler